das alte Balu´s Mobil

Skifahren, Hunde, Lenkdrachen und “so ganz nebenbei” auch noch Computeranlagen durch die Gegend karren?

 

Ich kann euch sagen, das braucht alles Platz.

Aus dem Grund, haben wir uns einen Van angeschafft, den ich euch hier auch kurz vorstelle:

Wir fahren also einen Van, genauer einen Hyundai Trajet 2,0 CRDi, bei uns in der Familie auch liebevoll "Dicker" genannt.

 

Was ist das denn für ein Auto???

Genau das werde ich häufiger gefragt. Die einen wissen nichts mit der Typenbezeichnung anzufangen, wieder andere kennen nicht mal die Marke und wenn mich Leute z.b. an Tankstellen auf dieses Fahrzeug ansprechen, ist eine der ersten Fragen meistens: "Ist das ein Amerikaner?". Daher kurzgefasst eine Minibeschreibung:

Hyundai ist eine koreanische Marke, Trajet ist das Vanmodell des Hauses, der 2,0CRDi die Dieselvariante. Ich könnte mich hier natürlich auch groß und breit darüber auslassen, was jeder in den normalen Prospekten oder im Web auf der Hyundai-Page nachlesen kann. Anzahl Sitze, diverse Ausstattungslisten etc., aber das wiederspricht irgendwo meiner Ansicht von einem Erfahrungsbericht. Daher habe ich innerhalb meiner Erfahrungs-Sammlung über den Wagen auch die Details herausgehoben, die besonders gut oder schlecht waren.

 

Nun zum eigentlichen Bericht:

Wir haben dieses Auto nun ziemlich präzise 1 Jahr, genauer seit dem 19.11.2001. Innerhalb dieser Zeit hat uns das Fahrzeug schon quer durch Europa von Dänemark bis nach Österreich und Schweiz gebracht. Um genauer zu sein, 65.000km. Gerade durch meinen Beruf, durch den ich wirklich viel und lange im Auto sitze, muss ich mich hundertprozentig auf mein Fahrzeug verlassen können, da es Kunden in der Regel überhaupt nicht interessiert, ob man eine Panne hatte, wenn deren kpl. EDV-Anlage gerade den Generalstreik ausgerufen hat und hier hat mich der Wagen wirklich absolut überzeugt.

Trotz der relativ hohen Kilometerleistung kann ich keinen Ausfall verzeichnen. Das einzig Ärgerliche, was mir ab und an passierte, ist, dass die Wegfahrsperre etwas bockt und ich dementsprechend mein Auto so 2-3mal zu- und wieder aufschließen muss, bevor die Sperre meinen Schlüssel zum Anlassen akzeptiert, aber auch das kommt höchsten so einmal im Monat vor und soll bei der nächsten Inspektion auf Garantie beseitigt werden durch Austausch der Schließanlage.

 

Hiermit komme ich dann auch auf den nächsten großen Pluspunkt: Der Händler "meines Vertrauens". Ich wurde noch nie so umworben und umsorgt, wie ich es hier bei einem Hyundai-Händler angetroffen habe. Ich muss vielleicht dazu erwähnen, dass ich vor einem Jahr zu einer Odyssee aufgebrochen bin, mir ein neues Auto zuzulegen und ich könnte nicht nur Berichte, sondern ganze Reportagen dazu schreiben, was ein Autokäufer dabei so alles erleben kann, speziell bei den großen deutschen Automarken, aber darüber lege ich lieber den Mantel des Schweigens und komme wieder auf den Trajet zurück. Die Werkstatt erntet bei mir ausschließlich Pluspunkte, ich werde immer in die Service-Reports miteinbezogen, d.h. ob mir was besonderes aufgefallen ist, ob ich Verbesserungsvorschläge habe, ob ich etwas im Fahrzeug vermisse... wow.. so was kannte ich bisher überhaupt nicht. Eine Automarke, die sich wirklich für Kundenerfahrungen interessiert und nicht nur rein ans "Verkaufen-und-Tüss" denkt.

 

Damit hab ich auch schon die Brücke gebaut zum direkten Auto:

 

Außen/Karosserie:

Der Trajet wirkt beim ersten Anblick garnicht mal so klotzig und ist es auch tatsächlich nicht. Prinzipiell ist er nur minimal länger als ein 3er-BMW und damit ist auch erklärt, dass man mit dem Teil prima in Innenstädten klarkommt. Einzig ein Rückfahrwarner ist hier empfehlenswert, da das Auto bauartbedingt nunmal andere Fahrzeuge überragt. Die Rundumsicht ist durch großzügige Verglasung auch sehr gut, wobei sich diese Großzügigkeit bei intensiver Sonneneinstrahlung auch wieder etwas "rächt". Es wird mächtig warm in diesem Wagen. Was ansonsten positiv an der Karosserie auffällt sind die großen Spiegel. Von vorne betrachtet hat das ganze zwar eine Art "Dumbo-Design", aber beim Fahren möchte man sie nicht mehr missen

 

Motor/Antrieb:

Klar es ist ein Diesel und das leugnet das Auto auch nicht. Gerade im Kaltzustand liegt der Motor doch prägnant im Ohr. Wenn er aber warm geworden ist, legt sich das aber alles wieder auf ein normales Niveau. Der Motor selber hat den Charakter einer Seilwinde: Keine Spitzen, aber kontinuierliche Kraftentwicklung. Lediglich wenn ich ihn extrem untertourig fahre wegen Schaltfaulheit, dann braucht er etwas Anlauf, aber ansonsten zieht er immer gut an. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bei meinem Wagen knapp über 180km/h (laut Tacho) und übertrifft damit die Herstellerangaben. Das liegt zum einen bestimmt an einer gewissen Tachoungenauigkeit, aber zum anderen auch sicherlich daran, dass der Wagen von mir halt vornehmlich auf Autobahnen bewegt wird. Der Verbrauch könnte zwar etwas niedriger ausfallen, aber bewegt sich mit 8,5 – 9 Litern gemessen an der Fahrzeuggröße und dem Gewicht in einem vertretbaren Rahmen. Lediglich wenn ich ihn trete, verlangt er auch entsprechenden Tribut und kratzt an der 10l-Marke.

 

Innenraum:

Die Domäne dieser Fahrzeugklasse ist bekanntlich der Innenraum und hier bin ich von der Vielseitigkeit des Autos immer wieder beeindruckt. Zum Einen, weil die 7 serienmäßigen Sitze sehr variabel eingebaut werden können und zum anderen durch den schieren Platz.

Dänemark-Winterurlaub mit 4 erwachsenen Personen und 2 großen Hunden = kein Problem

Skiurlaub in der Schweiz mit 5 Personen = Null Problemo

CeBit, Transport unserer kpl. EDV-Anlage = Passte problemlos

Angelwochenende mit 2 Personen = das Zelt haben wir garnicht erst aufgebaut. 2 Luftmatratzen passen locker in den Wagen

Ihr merkt, der Platz beeindruckt mich und der Komfort ist über Zweifel erhaben (auch nach 65.000km noch kein Knirschen in der Karosserie und die Polsterung ist straff wie bei einem Neuwagen). Das Design des Innenraums allerdings könnte interessanter sein. Es ist schlicht ausgedrückt langweilig-funktionell.

 

Ausstattung:

Tja hier scheiden sich die Geister. Es gibt nämlich kaum Extras und das ist in meinen Augen ein großer Nachteil, denn ich betrachte Fahrzeuge dieser Van-Kategorie als Langstreckendampfer und da erwarte ich auch entsprechende Zweckausstattungsmöglichkeiten. Nur... einen Tempomat z.b. sucht man vergeblich in den Prospekten, Navigationsgeräte gibt’s nur über den Radiohersteller, nicht von Hyundai direkt. ESP ist ebenfalls Mangelware. Und dass man für die Sitzschienenverlängerung (die ist ab 1,80m großen Personen dringendst zu empfehlen) auch noch richtig Aufpreis bezahlen muss, ist mir schleierhaft. So beschränken sich die Werksextras auf rein kosmetische Bereiche (Alufelgen, Frontbügel, Schiebedächer, etc.).

 

Fazit:

Wer wie ich nicht zu den Menschen gehört, der sich sein "Traumauto" zulegen kann, sondern immer die reine Zweckmäßigkeit im Auge behalten muss. Jemand der Kosten über Design stellt, Wirtschaftlichkeit wichtiger ist, als Image, dem kann ich diesen "Dicken" ;-) nur empfehlen. Ich wurde bisher noch nicht enttäuscht